ÜBER UNS
Die Geschichte
1918 stellten 25 Liegenschaftsbesitzer wegen herrschender Petrolnot im Gebiet Hübeli an die Elektra Dorf den Antrag zur Elektrifizierung. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Elektra Dorf bereits seit fünf Jahren.
Auf Grund der schwierigen Lage mit den Auswirkungen des 1. Weltkrieges wollte aber die Elektra Dorf Hergiswil mit dem weiteren Ausbau der Elektrifizierung im Gebiet Hübeli zuwarten.
Unter dem Präsidium von Anton Kunz Vorder- Opfersei wurde dann im Oktober 1921 ein Initiativkomitee gegründet, welche dieses Vorhaben der Stromversorgung in den Gebieten Hübeli und Opfersei voranbringen sollte. Bald darauf wurde dann auch die erste Generalversammlung der neuen Elektra Opfersei abgehalten.
Die nachfolgenden Verhandlungen mit der CKW und der Elektra Dorf mündeten in einen Endvertrag der Verteilungsanlage und der Errichtung der Primärleitung. Die Freileitung und die Hausanschlüsse erstellte die Firma Matter Aarau.
An Lichtmess, dem 2. Februar 1922 erfolgte die Eröffnung und die Inbetriebnahme der elektrischen Anlagen. Der Transformator wurde drei Monate später offiziell von der CKW an die Elektra Opfersei übergeben.
Im folgenden Jahr, am 25. Mai 1923, stirbt der Initiant und Präsident Anton Kunz im jungen Alter von 28 Jahren völlig unerwartet.
An der darauffolgenden Generalversammlung wählten die Versammelten Vizepräsident Anton Wermelinger Salbühl als neue Führungskraft der Elektra Opfersei.
Während des zweiten Weltkrieges kämpfte diese wie viele andere mit externen Problemfaktoren. Zudem wurde 1942 infolge der extrem trockenen Witterung die Elektrizitätsproduktion stark eingeschränkt, denn die Stauseen waren wegen Wasserknappheit fast leer.
Das Kriegs- Industrie und Arbeitsamt und das Centralschweizerische Kraftwerk Luzern erliessen denn auch eine Appelation an die Bevölkerung, welche strenge Einschränkungen des Stromverbrauchs beinhaltete. Deren Einhaltung wurde von diesen Institutionen -unter Anordnung schwerer Strafen bis hin zu einem sofortigen Stromlieferungsstopp- strikte eingefordert. Der jeweilige Energieverbrauch wurden damals alle acht Tage an der Transformatorenstation und nachfolgend bei den Endverbrauchern nachkontrolliert.
In den folgenden Jahren konnte sich die Elektra Opfersei nach dem zweiten Weltkrieg stetig weiterentwickeln. So konnte man mit der Bauetappe 1948 zu den Liegenschaften Höll, Graus, Bühlälpli, Grauswiggern, Riemerhüsli, Saalenschür, Stäffeli, Tiefenbühl und Tannhalden ein gut funktionierendes Stromnetz bis ins Hinterland sicherstellen. Eine weitere Netzerweiterung im Sektor Krieshütten – Mühlebühl folgte 1949.
Beim Bau der Muttergotteskapelle Hübeli im Jahre 1950 verzichtete die Elektra Opfersei dann auf den Freileitungsbeitrag und übernahm die Kosten für die Bodenverkabelung. So konnte man dieses Bauvorhaben mit einem wichtigen Beitrag unterstützen.
Zur Feier des 50 Jahrjubiläums unternahmen die Genossenschafter dann sogar mit dem Car einen Ausflug ins Gebiet Brünig, Grimsel und Furka, was für die meisten Genossenschaftsmitglieder zu dieser Zeit ein besonderes, eher seltenes Erlebnis war.
Die topographische Lage am Fusse des Napfs weitet sich mit Hügeln und Tälern und ist für stürmische Witterungsverhältnisse bekannt. So waren denn auch schon einige Windstürme für Zerstörung und Schäden an exponierten Stellen im Netz verantwortlich. Der wohl Folgenreichste war sicher der Sturm Lothar im Dezember 1999, welcher sehr grosse Schäden, von kaum zuvor gesehenem Ausmass, verursachte.
Da die Genossenschaft Elektra Opfersei über keine Konzession für die Wartung der Elektroinstallationen verfügt, sind die technischen Arbeiten konzessionsberechtigten Fachkräften zugeordnet, welche die Sicherheitsauflagen gemäss Eidgenössisches Starkstrominspektorat (ESTI) erfüllen müssen.
Die stetige Entwicklung der elektrischen Anlagen und das Wachstum des Energieverbrauches haben von damals bis heute die Verantwortlichen der Technik stark gefordert. Diese wichtige Aufgabe übernahmen von 1924 – 1974 Vater und Sohn Josef Mehr, beide Wagnermeister.
Als Nachfolger der beiden war dann Franz Bühler, Rank ab 1978 bis zu seinem leider viel zu frühen Tod für diesen Bereich zuständig. Von 1986- 2007 widmete sich
dann Armin Krummenacher dieser wichtigen Aufgabe, welche mit der Zeit immer komplexer wurde. Seit 2007 werden nun sämtliche Unterhaltsarbeiten im Netz durch die Firma Gander durchgeführt. Das gesamte Stromnetz umfasst dabei etwa 38 km Freileitungen und rund 800 Freileitungsmasten. Zunehmend werden die Leitungen nun auch in den Boden verlegt, damit sind sie bei Sturm und Wind weniger störungsanfällig.
Die CKW ihrerseits beliefert die Elektra Opfersei mit Strom und ist somit zuständig für die Hochspannungsleitung bis zu den 22 Transformatorenstationen.
Die Elektra Opfersei hat aktuell 74 Genossenschaftsmitglieder und versorgt um die 250 Haushalte und Liegenschaften mit Energie. Als Grosskunden beziehen erfreulicherweise auch die Neue Napfmilch AG und die Birrer Holz AG Strom von unserer Genossenschaft.
Momentan liefern bereits auch schon 20 Photovoltaik- Anlagen direkten Strom in unser Netz.
Die Verwaltung der Elektra Opfersei ist auch in Zukunft bestrebt, das Netz in einem guten Zustand zu erhalten. Mit dem Kauf und dem Ausbau der Smart Meter ist eine Technische Erweiterung geplant. Dieser Zähler übermittelt künftig die Daten über Funk an die CKW so, dass sich in Zukunft das Ablesen der Zähler erübrigt.
Auf Grund der Corona Pandemie hat die Verwaltung der Elektra Opfersei anfangs Jahr beschlossen, keine Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum durchzuführen. Stattdessen gewährt sie allen Genossenschaftsmitgliedern bei einer folgenden Quartalsrechnung.
einen Jubiläumsrabatt.
Aktuell sind wir alle wegen den weltweiten Krisenherden gefordert. Kriege, Rohstoffmangel und Energieknappheit prägen die Schlagzeilen. Es gibt keine einfachen Lösungen. Nur gemeinsam können wir alle solidarisch Ideen entwickeln, wie wir den Veränderungen begegnen und mit Eigeninitiative in kleinen Schritten lösungsorientiert handeln. Gerade mit diesem Grundgedanken haben die Gründungsmitglieder vor 100 Jahren mit der Elektra Opfersei in der hinteren Talschaft der Gemeinde Hergiswil einen kleinen Meilenstein gesetzt.
Daher schauen wir auch in diesen anspruchsvollen Zeiten positiv in die Zukunft und
hoffen, dass wir unsere Kunden im hügeligen Hinterland stets zur Zufriedenheit mit Energie beliefern zu können.